Die Nationalgalerie Prag

Die Nationalgalerie Prag

Entdecken Sie die älteste und größte Kulturinstitution der Tschechischen Republik

Was sind die Gründe für einen Besuch der Nationalgalerie? Diese sind vielfältig, wie beispielsweise dieser: Wenn Sie alle Niederlassungen der Nationalgalerie besuchen, können Sie mit Sicherheit sagen, dass Sie die größte Kunstsammlung der Tschechischen Republik gesehen haben. Die Niederlassungen sind in mehreren historischen Gebäuden in der Prager Innenstadt untergebracht und laden in wunderschöne Palais mit Dauerausstellungen sowie wechselnden thematischen Ausstellungen ein. Außerdem erwarten Sie köstlicher Kaffee in gleich mehreren Cafés sowie die Galerieshops mit Designer-Andenken. Und Ihre Kinder? Die werden sich alles andere als langweilen, da in den meisten Ausstellungen auch an die jüngsten Besucher gedacht wurde. Die Nationalgalerie Prag ist quasi das Pflichtprogramm für alle Kunstliebhaber.

Wo Kunst zum Staunen einlädt

Die Sammlungen der Nationalgalerie befanden sich im Laufe der Jahrhundert an fast jedem Ort in der Prager Altstadt. Heute siedelt die Nationalgalerie in mehreren Gebäuden und Palais in der Innenstadt –⁠ Kloster der hl. Anna von Böhmen, Palais Sternberg, Palais Schwarzenberg, Palais Salm, Palais Kinsky, Messepalast sowie saisonale Ausstellungen in der Wallenstein-Reithalle in Eigentum des Senats des Parlaments der Tschechischen Republik.

Mittelalterliche Kunst in Böhmen und Mitteleuropa 1200⁠–⁠1550

Diese Sammlung finden Sie im Kloster der hl. Agnes von Böhmen in der Altstadt. Untergebracht in einem ganzen Geschoss des Klosterkomplexes, präsentiert die Ausstellung mehr als zweihundert Exponate der Malerei und Bildhauerei aus drei Jahrhunderten. Die ältesten Werke stammen aus der Regierungszeit der Přemysliden-Dynastie, zu welcher auch die Gründerin dieses Klosters – die böhmische Prinzessin und spätere Heilige Anna von Böhmen gehörte. Die Werke der berühmtesten böhmischen Meister des Mittelalters, wie Theoderich von Prag und Meister von Wittingau, laden zum Bestaunen ein. Weiter sind Werke von Albrecht Altdorfer, Hans Hesse und Lucas Cranach des Älteren ausgestellt. Wenn Sie sich für mittelalterliche Kunst interessieren, dann können wir Ihnen den Besuch sehr empfehlen.

Alte Meister

Die Sammlungsausstellung besteht aus zwei Teilen: dem ersten Teil im Palais Schwarzenberg auf dem Prager Hradschin mit der Auswahl der bedeutendsten Meisterwerke aus der Sammlung der sog. Alten Kunst, wie beispielsweise Hans von Aachen, Petr Brandl, Matthias Bernhard Braun, Lucas Cranach, Albrecht Dürer, El Greco, Francisco José Goya und Karel Škréta. Zeitlich ist die Ausstellung auf das 16. bis 18. Jahrhundert ausgerichtet. Der zweite Teil ist im Palais Sternberg auch im Stadtviertel Hradschin untergebracht und möchte die Alten Meister in neuen Zusammenhängen präsentieren, darunter in einer Kollektion italienischer Gemälde aus dem 14. und 15. Jahrhundert und einer Installation bildender Kunst aus der Renaissance und dem Barock. Vertreten sind auch außergewöhnliche Ensembles niederländischer, flämischer und holländischer Gemälde aus dem 15.–18. Jahrhundert von Künstlern wie Brueghel, Peter Paul Rubens und Anthony van Dyck.

1796–1918: Kunst des langen Jahrhunderts

Diese äußerst attraktive Sammlung ist im Messepalast im Prager Stadtviertel Holešovice ausgestellt. Das sog. „Lange Jahrhundert“ wird hierbei anders interpretiert als sonst üblich. Der zeitliche Beginn wird nicht mit den Ereignissen der Französischen Revolution in Zusammenhang gesetzt, sondern mit der Gründung der „Gesellschaft heimattreuer Kunstfreunde“ am 5. Februar 1796 in Prag, deren Tätigkeit für die Entwicklung der Bildenden Kunst auf dem Gebiet der heutigen Tschechischen Republik von grundlegender Bedeutung war. Die Ausstellung zeigt auf, was alles die Nationalgalerie im Laufe ihres mehr als zweihundertfünfzigjährigen Bestehens im breiten Kontext der einzelnen Epochen zusammengetragen hat. Die finale Auswahl präsentiert an die vierhundertfünfzig Werke von 150 Künstlern, gegliedert in drei große Kapitel: Mensch, Welt und Ideen. Zu sehen gibt es sowohl Gemälde als auch Bildhauerei, wobei hier nebeneinander Künstler nicht nur unterschiedlicher Kunstrichtungen, sondern auch ganz unterschiedlicher Generationen ausgestellt sind, wie beispielsweise Alfons Mucha und Pablo Picasso. Zur Ausstellung gehören auch zwei Grafikkabinette mit Fonds der Sammlung von Grafiken und Zeichnungen.

1918–1938: Erste Republik

Diese Sammlung wurde im Jahr 2018 zum 100. Jubiläum der Gründung der Tschechoslowakischen Republik eröffnet und ist ebenfalls im Messepalast ausgestellt. Präsentiert wird das reiche Schaffen des jungen Staates vor dem Zweiten Weltkrieg. Neben Gemälden und Plastiken berühmter tschechischer, slowakischer, tschechisch-deutscher und karpatenrussischer Künstler wie Václav Špála, Josef Čapek, Toyen, August Brӧmse und Maxim Kopf, sind Werke aus der französischen Sammlung ausgestellt, die von der Tschechoslowakei kurz nach der Gründung in den 1920er und 1930er Jahren erworben wurde. Diese umfasst Werke von Paul Gauguin, Henri Rousseau und Vincent van Gogh.

Saisonale Ausstellungen

Die saisonalen Ausstellungen der Nationalgalerie finden Sie im Messepalast, dem räumlich größten Bereich, in der Wallenstein-Reithalle auf der Kleinseite und im Palais Kinsky am Altstädter Ring. Jedes Jahr werden mehrere Dutzend größerer und kleinerer Ausstellungen eröffnet, von denen einige von besonderer künstlerischer Bedeutung sind und in Zusammenarbeit mit internationalen Galerien entstehen. Diese zeitlich befristeten Ausstellungen repräsentieren auch Sammlungen der Moderne und zeitgenössischer Kunst und beispielsweise Sammlungen asiatischer Kunst.

Adresse

NG – Kinsky Palace
Staroměstské náměstí 12
110 00 Praha 1