Eine Krise ist stets auch eine neue Chance. Speziell für starke Player und etablierte multinationale Marken. Dies gilt auch für Prager Luxushotels, die seit anderthalb Jahren eine Art Achterbahnfahrt erleben. Im Juni dieses Jahres war die durchschnittliche Auslastung der Prager Hotels nicht höher als 13,5 Prozent und dem entsprechen auch die zu tief gesunkenen Preise. Ein Zimmer in vielen Fünf-Sterne-Hotels kostet in den Sommerferien weniger als 2.000 Kronen pro Nacht (weniger als 80EUR). Im letzten Sommer ist die Auslastung der Prager Hotels auf 22 Prozent gestiegen ist. Das mag nicht viel erscheinen, aber im europäischen Vergleich sind das optimistische Zahlen: In Rom waren es weniger als zwölf Prozent, in Brüssel oder Budapest waren es weniger als fünfzehn Prozent, während London ähnliche Ergebnisse wie Prag meldete. Forbes stellt uns neue geplante 5-Sterne-Projekte in Prag vor:
In Prag wird aber die Zeit mit weniger Touristen genutzt: Unter der Schirmherrschaft von internationalen Premiummarken bauen fünf 5*-Hotels um. In den folgenden zwei Jahren sollen in Prag Häuser von Hyatt, Ritzz Carlton oder Fairmont eröffnet werden. Bisher gab es in Prag nur 3,6% der Hotelbetten in der 5-Sterne-Kategorie. Wer erweitert demnächst das Angebot?
Andaz Prague (Hyatt)
Andaz Prague (Hyatt)
- Andaz Prag wird als erstes, voraussichtlich im Frühjahr 2022 eröffnen
- Betreiber: Amerikanische Hotelkette Hyatt (Andaz ist die höchste Kategorie der Kette)
- Umbau des Palais Cukrovarnický zu einem Luxushotel war vor zehn Jahren von der Investmentgruppe J&T geplant, doch nach Ausbruch der Finanzkrise scheiterte der Plan
- Denkmalgerechter Umbau durch das österreichische Unternehmen UBM Development (bereits 30 Hotelprojekte in Europa realisiert)
- Hyatt hat bisher nur vier Hotels in ganz Europa. Prag wird das fünfte nach Wien, München, London und Amsterdam sein
- Kapazität: 175 Zimmer, umfangreiche Konferenzräume, Wellnesscenter
- Vor mehr als zwei Jahren wurde das Jugendstil-Hotel Europa am Wenzelsplatz vom Prager Prime Home Management der Julius Meinl Gruppe an den Unternehmer Ferid Nasr, den Gründer von Exim Tours, verkauft.
- Das Projekt beinhaltete bereits einen Vertrag mit dem zukünftigen Betreiber, der Marke W, die zum Marriott gehört und bisher nur neun seiner 68 Hotels in Europa betreibt.
- Nach der Rekonstruktion sollte das Hotel Europa noch diesen Herbst eröffnen, wird aufgrund der Coronavirus-Pandemie und der Schwierigkeiten mit dem komplexen Baugrundstück und den Restaurierungsarbeiten verschieben die Eröffnung auf die 2. Jahreshälfte 2022
- Nach Aussage des tunesischen Geschäftsmanns soll die ursprüngliche Atmosphäre aus der Ersten Republik bewahrt werden
- Lt. Nasr soll es wieder das luxuriöseste Hotel Mitteleuropas werden, wo aber auch ein Ort, wo jeder Kaffee trinken kann, dabei soll das ursprüngliche zweistöckige Café zurückkehren und mehrere stilvolle Bars entstehen
- 2023 soll das ehemalige Hotel Intercontinental am Moldauufer seine ersten Gäste empfangen
- Das brutalistische Hotel wird im Smart-Luxury-Stil zu einem Fairmont-Haus mit einem Film-Theater-Konzept des Event-Management umgebaut
- Es werden 5 Hausrestaurants geplant
- Bei der Rekonstruktion wird auf die Erhaltung der tschechischen Spur geachtet, so soll in jedem Zimmer „etwas Tschechisches“ zu bewundern sein
- Der Kaufpreis der Hotels waren 225 Mio EUR, für den Umbau wird mit weiteren 100 Mio EUR gerechnet.
- 2023 soll auch ein Prager Haus die Hotelgruppe von Almanac, im Eigentum der österreichischen WSF-Group, erweitern, zu der d.Z. 7 Hotels in Europa gehören.
- Almanac Prague bietet seinen Gästen Health- & Wellness-Treatment in einem 1.500qm großen Vital Centrum
- Baut acht historische Häuser im historischen Zentrum Prags in der Nähe des Altstädter Rings
- Die Eröffnung wird auch im Jahr 2023 geplant
