František Kupka: Geburt der Abstraktion

František Kupka: Geburt der Abstraktion

Auf den Spuren von František Kupka, dem Gründer der abstrakten Kunst

František Kupka: Geburt der Abstraktion
Kein anderer Name tschechischen Ursprungs hat in der Welt im Rahmen der modernen Kunst so starke Resonanz wie František Kupka(1871–1957). Einer der bedeutendster Maler des vorigen Jahrhunderts, in der ganzen Welt hochgeschätzt und zu Hause trotzdem fast unbekannt, gehört heute zu den Autoren, deren Werke Rekordsummen in Auktionshäusern erreichen. Der Grund ist einfach: abstrakte Kunst stellt eines der Schlüsselthemen der Kunstgeschichte im 20. Jahrhundert dar und František Kupka gehört zu deren Gründern. Im Salmovský-Palast in Prag auf dem Hradschin findet gerade jetzt seine große Ausstellung statt.

František Kupka wurde in 1871 in Opočno  in Ostböhmen geboren, aber seine Jugend verbrachte er   in der nahen Stadt Dobruška und gerade hier in den Sammlungen des Heimatmuseums  befinden sich Kupkas Erstlinge. Sie bilden Bestandteil der ständigen Museumsausstellung, genannt Jugend von František Kupka.

Aus Wien nach Paris…

Kupka studierte in Böhmen nur ganz kurz; er ging nach Prag und von hier aus verreiste er in 1895 nach Paris. In der Stadt an der Seine setzte er sich bald als Cartoonist, Karikaturist und Illustrator durch. Kupkas Weg zur abstrakten Malerei dauerte zwar mehr als zehn Jahre, aber  den Hintergrund bildete die meist inspirative Umwelt  jener Zeit. In 1912 stellte er im Salon d’Automne seine Bilder  Amorpha, Fuge in zwei Farben und  Amorfa – warme Chromatik aus, Werke, die für die Geburt der abstrakten Kunst von entscheidender Bedeutung sind. Der Maler verließ  darin die traditionelle Welt von Figuren und Gegenständen und begab sich in die Welt des unerforschten Unbekannten, wo die Hauptrolle nur Farben und ihre Kraft, Formen, Bewegung, gegenseitige Beziehungen, Harmonie und Komposition spielen.

Kupkas „Amorfa“ ist einer der wichtigen Meilensteine der abstrakten Kunst – die weiteren sind Werke von Kandinski, Malevič oder Mondrian. Gerade diese vier werden für Gründer der abstrakten Malerei gehalten – und eben so erfolgte im Pariser Salon d’Automne 1912 die überhaupt erste Präsentation der abstrakten Kunst.

…und aus Paris auf die Insel Kampa

František Kupka ist auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise begraben, es ist zwar weit weg um ihm Ehre zu erweisen, aber eine Sammlung seiner Werke bildet einen der Grundpfeiler der Sammlung von Jan und Meda Mládek. Die Sammlung von 250 Skizzen, Zeichnungen und Bildern, die zu den umfassendsten ihrer Art in der Welt gehört und einen nahezu unschätzbaren Wert hat, kann man im  Museum Kampa sehen,  welches in den Sova-Mühlen auf der Prager Insel Kampa siedelt. Meda Mládková begegnete dem Kupka zum ersten Mal in 1955 während ihres Kunststudiums in Paris und wurde zu seiner leidenschaftlichen Sammlerin. Heute kann keine große Ausstellung dieses Malers ohne Anleihe von Skizzen und Bildern aus ihrer Sammlung stattfinden. Weitere Kupkas Werke finden Sie in der Galerie der modernen Kunst in Hradec Králové und selbstverständlich auch in der Prager  Nationalgalerie  im  Messepalast. .

Die einzigartige Ausstellung ist nur bis 3. März zu sehen

Die Ausstellung des momentan renommiertesten tschechischen Malers František Kupka erinnert an das hundertste Jubiläum der ersten Präsentation des Künstlers auf dem Pariser Salon d’Automne in  1912. Von seinen bekanntesten Werken können Sie hier die Amorpha, Fuge in zwei Farben und  Amorfa – warme Chromatik sehen. Die Ausstellung František Kupka: Der Weg zur Amorfa. Kupkas Salons 18991913 in  Salmovský-Palast zeigt den Weg, der den František Kupka zur abstrakten Kunst  führte und dokumentiert es auf konkreten Bildwerken. Bis 3. März haben Sie für eine kurze Zeit die Möglichkeit die Geburt der abstrakten Kunst im Werk von František Kupka buchstäblich Schritt für Schritt zu sehen.  

In der Ausstellung können Sie auch das wissenschaftlich-künstlerische Labor besuchen – den Raum, der  für Experimente von Kindern aber auch von Erwachsenen vorbehalten ist. Sie entdecken Beziehungen zwischen den Bildern von František Kupka und den physikalischen Prinzipien der Welt und erleben Synthese von Kunst und Technologie, Verstand und Gefühl.