Wanderungen in der tschechischer Natur

Wanderungen in der tschechischer Natur

Wohin aufbrechen, wenn Sie in der Natur neue Energie tanken möchten?

Wanderungen in der tschechischer Natur
Der Herbst und der bevorstehende Winter haben in der Natur ihren ganz besonderen Zauber. Ziehen Sie sich warm an, packen Sie noch eine zusätzliche Kleidungsschicht sowie etwa Regenfestes ein und entdecken Sie die Naturschönheiten fernab der Touristenmassen. Der Herbst und Winter in der tschechischen Natur werden Sie angenehm überraschen! Wohin kann Ihre Reise führen?

Hans-Heiling-Felsen

In Westböhmen, nahe der deutschen Grenze, liegt eine der schönsten Felsformationen Tschechiens. Im Granitmassiv in der Nähe von Karlsbad hat die Wassererosion der Eger die unter Naturschutz stehende Formation namens Hans-Heilig-Felsen mit Pfeilern, Prismen und pyramidenförmigen Felsen geschaffen. Mit ihren Formen erinnern die Felsen an eine festliche Hochzeitsprozession, und dieser Ähnlichkeit verdanken sie auch ihren Namen. In Richtung ab dem Steg über die Eger flussabwärts heißen sie auf Deutsch: Heiliger, Braut und Bräutigam, Pater, Zeugen, Musiker, Schwiegervater, Schwiegermutter und Schloss. Am linken Ufer flussaufwärts steht im steilen Hang zwischen Bäumen versteckt der einsam stehende Felsenturm Einsiedler. Dieser Ort inspirierte unzählige Künstler, darunter auch J. W. Goethe, der hier während seiner Aufenthalte im westböhmischen Bäderdreieck gerne verweilte.

Tyssaer Wände

Die Tyssaer Wände unweit von Ústí nad Labem an der deutschen Grenze gehören zum meistbesuchten Gebiet des Elbsandsteingebirges. Die Tyssaer Wände werden in zwei große Gebiete unterteilt – in Große und Kleine Tyssaer Steine, zwischen denen markierte Wanderwege führen, wobei einer dieser Wanderwege direkt über den Felsenrücken der Großen Tyssaer Steine verläuft. Die Gegend rund um die Tyssaer Wände sowie die weiteren Felsenstädte gehören zu den Traditionsgebieten des Sandsteinkletterns. Da es sich dabei um keine Herbst- oder Wintersportart handelt, können Sie sich – als begeisterter Kletterer – zumindest die Wege ansehen und sich so auf den kommenden Sommer vorbereiten.

Braunauer Wände

Die Braunauer Wände – ein weiterer Felsrücken auf dem Gebiet der Tschechischen Republik – liegen in Ostböhmen in der Nähe der polnischen Grenze. Und warum sich ein Ausflug hierher lohnt? Da dieses vom Tourismus fast unberührte Naturreservat jeden Besucher in seinen Bann zieht. Das weitläufige Gebiet besticht durch wunderschöne Sandsteinfelsformationen, tiefe Schluchten, schmale Täler, spektakuläre Aussichtspunkte und artenreiche Wälder. Zu den hiesigen Highlights gehören die Pilzfelsen namens Slavěnské hřiby, die im Wald oberhalb der Gemeinde Slavný stehen. Ihre unverwechselbare Pilzform verdanken sie der ungleichmäßigen Verwitterung. Außerdem sind die Felsen in herbstliche Nebelschwaden gehüllt am fotogensten!

Laka-See im Böhmerwald

Der Böhmerwald liegt direkt an der bayerischen Grenze, die mitten durch dieses Bergmassiv verläuft. Die Region im Südwesten Böhmens blieb lange Zeit von menschlichen Eingriffen verschont, da sie am sog. Eisernen Vorhang lag, der einst den kommunistischen Osten und den demokratischen Westen trennte. Heute ist hier jeder willkommen, um die unberührte Natur zu entdecken. Hier darf der Kreislauf der Natur ungestört seinen Lauf nehmen, und deshalb werden Sie auch an Stellen mit toten Bäumen durch Borkenkäferbefall vorbeikommen, wo jedoch bereits junge, resistente Bäume nachwachsen. Begeben Sie sich auf Entdeckungsreise zu den hiesigen Gletscherseen, beispielsweise zum in 1096 m ü. M. gelegenen Laka-See. Trotz seiner Wasserfläche von nur 3 ha und der höchsten gemessenen Tiefe von 4 Metern hat dieser das größte Einzugsgebiet aller Böhmerwälder Seen. Der Laka-See hat noch eine Besonderheit – während alle anderen Seen im Böhmerwald einen steinigen, mehr oder weniger mit Erdreich aus den umliegenden Wäldern bedeckten Boden haben, liegt am Grunde des Laka-Sees eine dicke Torfschicht. Zu dessen Besonderheiten gehören auch die schwimmenden Inseln, die laufend ihren Standort ändern und meist mit Torfmoosen, Seggen-Gras und Heidelbeeren bewachsen sind.

Böhmisches Paradies

Das sog. Böhmische Paradies liegt im Nordosten Böhmens, eine knappe Autostunde von der Grenze entfernt. Der Ausnahmecharakter dieses Gebiets besteht darin, dass es sich um Sandstein-Felsenstädte unterschiedlichen Alters handelt, von denen einige seit Jahrmillionen hier stehen. Entstanden sind sie durch vulkanische Aktivität, die Wassererosion mehrerer Meere und Sedimentgestein. Zu den interessanten Gebilden gehören Höhlen, Pseudokarste, Tore und Fenster. Die Einzigartigkeit des Böhmischen Paradieses ist von internationaler Bedeutung und hat sich deshalb auch die Eintragung in die UNESCO-Geopark-Liste verdient!

Theresiental (Terčino údolí) bei Nové Hrady

Beim Theresiental im Gratzener Bergland handelt es sich um eine wunderschöne, vom Menschen kaum veränderte Naturlandschaft in Südböhmen, in der Nähe der österreichischen Grenze. Einst handelte es sich um ein verstecktes Tal mit kleinem Fluss, doch im 18. Jahrhundert ließ hier der Besitzer der hiesigen Herrschaft auf Wunsch seiner Gemahlin Theresa einen Landschaftspark anlegen. Heute noch können Sie sich an den gepflegten Wegen, den weiß gestrichenen Holzbrücken und Sitzbänken sowie mehreren romantischen Bauten erfreuen. Zu bewundern gibt es auch eine 500 Jahre alte Eiche, ein Eingangstor, das sanierte Empire-Kurhaus und eine historische Mühle mit Pension und Ausflugsrestaurant.

Riesengebirge und Mummelfall (Mumlavský vodopád)

Und zum Schluss haben wir noch einen Tipp für Sie: diesmal begeben wir uns wieder nach Nordböhmen an die polnische Grenze. Das Riesengebirge ist das höchste tschechische Gebirge mit seltenen alpinen Pflanzenarten und einer an die nordische Tundra erinnernde Naturlandschaft. Da die Gipfel – ungeachtet der Witterungsbedingungen oder der Jahreszeit – meist von sehr vielen Touristen besucht werden, empfehlen wir Ihnen Ausflugsziele abseits der Menschenmassen. Eines davon ist der aus kaskadenförmigen Sandsteinfelsen gebildete Mummelfall bei Harrachov. Bewundernswert sind auch die riesigen Töpfe und Kessel, die auch „Teufelsaugen“ genannt und im Laufe von Jahrtausenden vom wilden Bergfluss Mumlava ausgeschwemmt wurden. Den Großteil des Jahres fallen die Wassermassen aus 10 Metern Höhe, doch bei Wintereinbruch wird das Wasser zu Eis und zaubert einen mächtigen Eisfall. Egal, ob im Herbst oder Winter, der Mummelfall hat zu jeder Jahreszeit seinen ganz besonderen Zauber!