TOP 14 von Orten in Tschechien mit zentraler religiöser Bedeutung

TOP 14 von Orten in Tschechien mit zentraler religiöser Bedeutung

TOP 14 von Orten in Tschechien mit zentraler religiöser Bedeutung
Wir haben für Sie 14 heilige Orte in Tschechien ausgewählt. In jeder Region finden Sie Kapellen, Basiliken und weitere Pilgerstätten mit alten, überlieferten Geschichte, die heute noch jeden ansprechen, der sich von der Vergangenheit inspirieren lassen möchte.

Kloster Břevnov unweit der Prager Burg

Das erste Männerkloster in Böhmen wird bis heute von den Benediktinern bewohnt. Das weitläufige Klosterareal wurde im Jahr 993 gegründet. Das auf einer Anhöhe oberhalb von Prag erbaute Kloster Břevnov war über Jahrhunderte ein bedeutendes Zentrum für Kultur und Religion, wobei auch dessen Architektur einzigartig ist. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde die Klosteranlage im Barockstil nach den Entwürfen von Christoph Dientzenhofer umgebaut. Die Dominante ist die barocke Basilika der hl. Margareta. Das Klosterleben wurde bis Mitte des 20. Jahrhunderts kontinuierlich fortgesetzt. In den 1950er Jahren wurden die Mönche jedoch deportiert und kehrten erst nach 1989 zu ihrer gewohnten Lebensweise zurück. Zu Beginn der 1990er Jahre wurde die Abtei Břevnov von Johannes Paul II. zur Erzabtei erhoben. Für Besucher werden Exkursionen in die barocke Basilika oder die romanische Krypta angeboten.

Kleid für die Madonna vom Heiligen Berg

Die Bergbaustadt Příbram liegt in der Mittelböhmischen Region, knapp eine Fahrstunde von Prag entfernt. Die erste schriftliche Erwähnung des Silberabbaus stammt aus dem 12. Jahrhundert. Neben dem Bergbaumuseum finden Sie hier auch einen bedeutenden Wallfahrtsort. Oberhalb der Stadt liegt der Heilige Berg (tsch. Svatá hora), wo sich im 17. Jahrhundert Jesuiten niederließen und die Basilika sowie die Kapelle Mariä Himmelfahrt mit dem einzigartigen Altar aus Silber und der Marienstatue vom Heiligen Berg errichteten. Ähnlich wie das Prager Jesulein hat auch diese fünfzig Zentimeter hohe Madonna eine Vielzahl von Kleidern, die entsprechend der Liturgie des Kirchenjahres wechseln. Kleider für die Jungfrau Maria werden von Gläubigen aus der ganzen Welt gespendet. Eines der Kleider stammt sogar von Maria Theresia und wurde angeblich aus ihrem Hochzeitskleid angefertigt. Das Interesse der Wallfahrer am Besuch dieses Ortes ist seit der Krönung der Madonna vom Heiligen Berg am 22. Juni 1732 stetig gestiegen. Der Jahrestag dieses bedeutenden Ereignisses wird jeweils am dritten Sonntag nach Pfingsten gefeiert.

Der Traum eines Gesellen in Chlum svaté Máří

Die Kirche und die Gebäude des ehemaligen Klosters gehören zu den bedeutendsten barocken Denkmälern Tschechiens. Die erste Erwähnung des mystischen Ortes in der heutigen Region Karlsbad in Westböhmen an der deutschen Grenze stammt aus dem Jahr 1341. Die Legende besagt, dass sich ein Metzgergeselle unter einem Haselnussstrauch ausruhte, als er plötzlich eine Holzstatue der Jungfrau Maria mit Kind erblickte. Der Geselle ließ unter dem Haselnussstrauch eine Holzkapelle als Symbol dieses wundersamen Ortes erbauen. Dutzende Gläubige pilgerten zur Madonna vom Nussbaum und der Ort wurde bald zu einem regional bekannten Wallfahrtsort. Im 17. Jahrhundert wurde nach den Plänen von Christoph Dientzenhofer eine neue Anlage samt Kirche erbaut. Seit Beginn der 1990er Jahre wird diese jedoch aufwendig saniert und kann nicht besichtigt werden.

Erinnerung an Jerusalem in Kadaň

Das mittelalterliche Wallfahrtskloster des Franziskanerordens in Kadaň in der Region Ústí nad Labem an der deutschen Grenze stand mehr als ein halbes Jahrtausend im Mittelpunkt des Interesses von Herrschern, Diplomaten, Künstlern und Pilgern. Einer der ersten Mäzene, Johann Lobkowicz von Hassenstein, wollte, dass die Gebäude äußerlich den heiligen Orten in Jerusalem entsprachen, die er bei seiner Pilgerreise besucht hatte. Mit der geistlichen Verwaltung des Klosters wurden die Mitglieder des Franziskaner-Observanten-Ordens beauftragt. Die Innenräume bestechen durch Malereien, die getreu die Werke des deutschen Renaissancemalers Lucas Cranach d. Ä. nachahmen, was in Tschechien ein absolutes Unikat ist. Die Stadt Kadaň in der Region Ústí nad Labem ist seit Jahren um die Eintragung des Klosterareals in die UNESCO-Welterbeliste bemüht. Bestandteil dieses Areals ist auch die Kirche, die 1995 im Rahmen der Wiederbelebung des Ordenslebens erneut geweiht wurde. Neben dem Kloster können Sie auch die Gärten der Franziskaner besuchen.

Fragiles Unikat in der St.-Gunther-Kirche

Die barocke St.-Gunther-Kirche in Dobrá Voda in der Region Pilsen ist das einzige Gotteshaus weltweit, das dem deutschen Einsiedler und Diplomaten geweiht ist, der das deutsche und das tschechische Volk einander näher brachte. Gunther wurde rund um das Jahr 955 in einer Grafenfamilie in Thüringen geboren und war zunächst für seinen ausschweifenden Lebensstil bekannt. Mit fünfundvierzig Jahren entdeckte er die Lehren des Benediktinerordens und trat diesem bei. Er übertrug seinen Besitz an die Kirche und lebte ab diesem Zeitpunkt als Mönch. Nach Jahren des Mönchs- und Einsiedlerdaseins ging er von Deutschland nach Böhmen, wo er sich unterhalb eines Felsens in der Nähe von Dobrá Voda eine Einsiedelei einrichtete. Gunther war jedoch auch politisch tätig. Er war mit dem böhmischen Fürsten Oldřich und weiteren böhmischen Adeligen befreundet. Ihm ist auch die Einigung zwischen Fürst Břetislav und Kaiser Heinrich III. zu verdanken. Das Kirchengebäude besticht durch den fünf Meter breiten Glasaltar und den gläsernen Kreuzweg, die in Europa ihresgleichen suchen. Schöpferin ist die Glaskünstlerin Vladěna Tesařová aus Dobrá Voda. Das verwendete Material verweist auf die lange Tradition des Glasermacherhandwerks im Böhmerwald.

Symbol des Todes vor der Kirche des hl. Johannes des Täufers

Die Stadt Blatná in der Südböhmischen Region lockt mit dem sanierten Schloss im Besitz der Familie Hildprandt zahlreiche Besucher an. Zwei Kilometer von der Stadt entfernt liegt das kleine Dorf Paštiky mit der Kirche des hl. Johannes des Täufers aus dem 18. Jahrhundert, die nach den Plänen des Barockbaumeisters Kilian Ignaz Dientzenhofer errichtet wurde. Über dem Eingangsportals ins Areal sind zwei aus Stein gehauene menschliche Schädel zu sehen, die auch „Der Tod aus Paštiky“ genannt werden. Auch die Friedhofskapelle mit der darunterliegenden Krypta wurde nach Dientzenhofers Plänen erbaut. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Kapelle zur Familiengruft der Hildprandt, der Schlossherren in Blatná, umgebaut.

Verehrung der adeligen Wohltäterin in der Basilika des hl. Laurentius und der hl. Zdislava

Der Wallfahrtsort in Jablonné v Podještědí in der heutigen Region Liberec erzählt die Geschichte der im 13. Jahrhundert lebenden böhmischen Adeligen Zdislava. Sie wurde mit Gallus von Lemberg vermählt und neben ihrer Rolle als getreue Ehefrau und aufopfernde Mutter von vier Kindern ließ sie zusammen mit ihrem Gatten eine Kirche, ein Kloster und ein Spital errichten, wo sie Kranke pflegte und heilte. Ihre Hingabe und Hilfsbereitschaft hat für die Pilger bis heute nichts an Faszination verloren. Besonderer Ehrerbietung erfreut sich der Mariä-Zdislava-Altar aus dem Rokoko, auf dem die spätgotische Madonna und das Reliquiar der hl. Zdislava stehen. In diesem Jahr feiern wir 800 Jahre seit Zdislavas Geburt, wobei die größten Feierlichkeiten am 1. Mai und am 29. Mai 2021 stattfinden werden.

Vom dankbaren Stadtbürger zur Dreifaltigkeitskirche (Křemešník)

Den Silbererzbergwerken am Fuße der Anhöhe Křemešník in der heutigen Region Vysočina waren im Mittelalter nicht nur die reichen Vorkommen dieses Edelmetalls zu verdanken, sondern auch die Gründung der hiesigen Kirche. Als angeblich im Jahre 1555 der Bürger Matouš Chejstovský aus der Stadt Pelhřimov vor Räubern flüchtete, fiel er in einen alten aufgelassenen Schacht. Als Dank für seine Rettung ließ er an dem Ort eine Holzkapelle errichten, zu der bald zahlreiche Gläubige pilgerten. Im 18. Jahrhundert erhielt die Kirche ihre heutige Gestalt.

Römische Inspiration auf dem Muttergottesberg

Der Marienwallfahrtsort namens Muttergottesberg liegt oberhalb der Kleinstadt Králíky in der heutigen Region Pardubice in der Nähe der polnischen Grenze. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem 14. Jahrhundert. Der aus Králíky gebürtige Bischof von Hradec Králové, Tobias Johannes Becker, ließ hier ein monumentales Wallfahrtskloster errichten. Das auf dem Hauptaltar in der Kirche stehende Altarbild Maria Schnee gab dem Muttergottesberg seinen Namen. Dabei handelt es sich um die Kopie des Altarbildes aus der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom. Nach der Fertigstellung der Kirche wurde mit dem Bau des Klosters begonnen. Im 19. Jahrhundert fielen Kirche und Kloster einem verheerenden Brand zum Opfer. Es ist jedoch gelungen, barocke Gemälde und Schnitzereien zu retten, die im Kreuzgang im Kloster ausgestellt sind.

Kirche in Neratov erwachte zu neuem Leben

Die Gemeinde Neratov in der heutigen Region Hradec Králové wurde 1661 dank einer Marienstatue und einer Heilquelle neben der Kirche zum Wallfahrtsort erhoben. Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche im Barockstil umgebaut. Experten nach gehen die Umbauarbeiten auf Bauleute rund um Giovanni Battista Alliprandi zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg brannte die Kirche bis auf die Grundmauern aus und die deutschsprachigen Einwohner von Neratov wurden vertrieben. Das Dorf und die Kirche wurden jahrzehntelange dem Verfall preisgegeben. Erst unter dem Pfarrer Josef Suchár, der 1987 nach Neratov gekommen war, zeichnete sich eine Entwicklung zum Besseren ab. Er war von der mitten im Wald stehenden, verfallenen Kirche fasziniert und beschloss, diese wiederaufzubauen. Und bereits zu Maria Himmelfahrt im Jahr 1990 fand auf der Wiese vor der Kirche die erste Kirmes statt. 1992 wurde die Kirche zum Kulturdenkmal erhoben. In den vergangenen 20 Jahren wurden zahlreiche Sanierungsarbeiten umgesetzt, darunter die besonders auffallende Überdachung mit Glasdach, um die Verbindung zwischen Erde und Himmel zu symbolisieren. In der Kirche finden neben Gottesdiensten auch Trauungen, Taufen und weitere Glaubensfeiern statt.

Zauberhafte Melodien in der Kirche Mariä Namen

Alten Sagen nach sollen die hl. Kyrill und Method im hiesigen Tal in der heutigen Region Südmähren ihre Schüler getauft haben. Daher stammte auch der altertümlich Name: Vallis baptismi – Tal der Taufe – tsch. Křtiny. Ihre Hochblüte erlebte die Gemeinde im 18. Jahrhundert, als hier die barocke Kirche nach den Plänen des Architekten Johann Blasius Santini Aichl erbaut wurde. Interessant ist auch das Glockenspiel im Innenhof der Kirche, das Hunderte von Melodien spielen kann, aus 27 Glocken besteht und zu den größten im Mitteleuropa gehört. Wobei die Gemeinde Křtiny durch noch eine Besonderheit besticht: das Beinhaus unterhalb der Kirche. Zu den größten Geheimnissen des Beinhauses gehören zwölf menschliche Schädel, die mit schwarzen Ornamenten in Form eines Lorbeerkranzes und dem symbolischen Buchstaben T auf der Stirn verziert sind.

Künstlerische Symbiose auf dem Heiligenberg

Die Stadt Olomouc (dt. Olmütz) gehört seit Jahrhunderten zu den wichtigsten religiösen Zentren der Region Olmütz. Entdecken auch Sie den gotischen Wenzelsdom auf dem Gelände der Olmützer Burg. Wobei auch das Erzbischöfliche Museum mit Kunstwerken aus den Sammlungen der Olmützer Bischöfe und Erzbischöfe sehenswert ist. Ein weiterer wichtiger Glaubensort ist die Basilika auf dem Heiligenberg, der sieben Kilometer von der Olmützer Altstadt entfernt ist.
Mit ihrer Lage, Architektur und künstlerischen Gestaltung gehört diese Kirche zu den außerordentlich gelungenen barocken Sakralbauten. Es handelt sich um ein Meisterwerk von Künstlern und Kunsthandwerkern aus Mähren und dem Ausland. Die prunkvolle Verzierung stammt aus dem 17. Jahrhundert von den italienischen Meistern Quirich Castelli und Matteo Contessa. Das Deckengewölbe im Kirchenschiff stammt ebenfalls aus dieser Zeit und von diesen Meistern. Dem altehrwürdigen Wallfahrtsort auf dem Heiligen Berg statteten sogar Johannes Paul II. und Mutter Theresa einen Besuch ab.

Mährisches Betlehem in Velehrad

Velehrad in der heutigen Region Zlín gehört zu den bedeutendsten Wallfahrtsorten Mährens. Seine Geschichte begann vor mehr als 800 Jahren, als sich im Salaška-Flusstal die ersten 12 Zisterziensermönche niederließen und unweit der Gemeinde Veligard (das heutige Staré Město) ein Kloster erbauten. Dieser Lage hat das Kloster auch seinen Namen zu verdanken. Später wurde es zum Träger einer viel älteren geistlichen Tradition, die bis ins 9. Jahrhundert zurückreicht, als die beiden Prediger Konstantin und Method nach Mähren kamen.
 
Velehrad wurde einst auch das Mährische Betlehem genannt, da es die Geburt des christlichen Glaubens unter den Slawen symbolisierte. Das Zentrum des Wallfahrtsortes ist die Basilika Mariä Himmelfahrt und der hl. Kyrill und Method. Der ursprünglich romanische Bau aus dem ersten Drittel des 13. Jahrhunderts erhielt aufgrund der Zerstörung bei kriegerischen Auseinandersetzungen und nach einem Brand im Jahre 1681 ein barockes Aussehen. Die prunkvoll verzierte Basilika beherbergt die Kapelle Marias, der Mutter aller Christen, mit Palladium. Alljährlich strömen Tausende von Pilgern nach Velehrad, das im Jahre 1990 als bedeutender Ort christlicher Traditionen von Papst Johannes Paul II. aufgesucht wurde.

Sich der Landschaft besinnen – Kapelle St. Kyrill und Method

Die Kapelle St. Kyrill und Method auf dem Gipfel des Radhošť gehört zu den bedeutenden sakralen Denkmälern und Wallfahrtsorten der Mährisch-Schlesischen Region. Hier wurde Ende des 19. Jahrhundert eine der am höchsten gelegenen Kapellen Tschechiens errichtet. Der Steinbau ist mit Schindeln verkleidet. Die Kuppel über dem Altar erinnert an alte byzantinische Bauten, und vom kleinen Turm eröffnen sich wunderschöne Ausblicke auf die Beskiden, die Hügelkette Hostýnské vrchy und bei guter Sicht auf die slowakischen Berge – Roháč und Kleine Fatra. Hinter der Kapelle stehen die majestätischen Bronzestatuen von Kyrill und Method vom Bildhauer Albín Polášek, dem Schöpfer der Radegast-Statue, die ebenfalls auf dem Bergrücken steht und sich unter den Besuchern der unweit gelegenen Ansiedlung Pustevny hoher Beliebtheit erfreut.