Burg Cheb

Burg Cheb

Johann Wolfgang von Goethe, der sich gerne in Cheb (deutsch: Eger) und im nahe gelegenen Marienbad aufhielt, hielt den beeindruckenden Burgturm aus schwarzen vulkanischen Tuffsteinblöcken für ein Werk der Römer.

Obwohl sich Goethe irrte, hatte er in der Hinsicht recht, dass der Turm das älteste Bauwerk der Stadt ist. Diese romanische Burg, die im Pfälzer Stil gebaut ist, ließ Kaiser Friedrich I. Barbarossa im 12. Jahrhundert errichten.

Dieser Herrensitz, der nur gelegentlich genutzt wurde, war ein stiller Zeuge wichtiger diplomatischer Verhandlungen und bedeutender politischer Ereignisse: so fand hier zum Beispiel die Verschwörung und der hinterlistige Mord an den kaiser- und Albrecht von Wallenstein-treuen Generälen im Jahr 1634 statt. Seitdem verfiel die Burg oberhalb des Stadtzentrums von Cheb zusehends, denn niemand wollte am Ort einer solch brutalen Tat leben.

Nur die alten Mauern erinnern noch an den prächtigen Palast der Kaiserpfalz, der für Feste, an denen der Herrscher anwesend war, bestimmt war. Einmalig ist die erhaltene zweistöckige Burgkapelle, die zu den bedeutendsten romanischen Denkmälern in Tschechien gehört.