St.-Jakobs-Kirche in Brünn

St.-Jakobs-Kirche in Brünn

Eine imposante spätgotische Kirche mit einem einzigartigem Beinhaus

Die St.-Jakobs-Kirche, die sich auf dem Jakobsplatz  (Jakubské náměstí) im Zentrum von Brünn befindet, ist eine spätgotische dreischiffige Hallenkirche mit barocker Ausschmückung. Ihre Geschichte reicht bis zum Anfang des 13. Jahrhunderts zurück. Wenn Sie sie besuchen, finden Sie dort nicht nur das Grab des berühmten Verteidigers der Stadt gegen die schwedischen Belagerung während des Dreißigjährigen Krieges, Marschall Louis Raduit de Souches, sondern bei der Kirche befindet sich auch ein einzigartiges Beinhaus. Die Kirche wurde vor kurzem renoviert und wirkt daher blitzblank.  
In Brünn findet man eine ganze Reihe von Kirchen, doch die St.-Jakobs-Kirche ist absolut außergewöhnlich. Ihr Turm erreicht eine Höhe von 94 Metern, und in seiner Architektur vermischen sich die Merkmale der Hochgotik mit denen des dynamischen Barocks. Aus der Kirchenausstattung stechen die Schnitzerei des gekreuzigten Christus vom Ende des 13. Jahrhunderts, welche die wertvollste Sehenswürdigkeit in der Kirche ist, oder die Barockaltäre aus Marmor hervor. Und wenn Sie den Blick nach oben richten, erblicken Sie ein wunderschönes Netzgewölbe im Chor.

Während der vor kurzem stattgefundenen Revitalisierung des angrenzenden Jakobsplatzes wurde eine ehemalige Begräbnisstätte freigelegt, und es wurden die Keller eines alten Beinhauses gefunden, vermutlich des zweitgrößten in ganz Europa.

Eine Legende zum Schmunzeln

Die Kirche hat eine Besonderheit: Aus dem südlichen Turmfenster streckt das „Nehaňba“ (das bedeutet in etwa „der Schamlose“) genannte Männchen seinen nackten Po in Richtung der St.-Peter-und Paul-Kathedrale und zu allen Vorbeigehenden heraus. Auf ihn bezieht sich eine der bekanntesten Brünner Sagen, die Sage über das ungezogene Männchen. Diese Spielerei der Spätgotik entstand als Ausdruck der Häme in Anspielung auf den langsam vorangehenden Bau der Kathedrale.