Die Architektur der kommunistischen Ära

Die Architektur der kommunistischen Ära

Für die Einen ein unansehbares Betongrau, für andere exotisch und voller interessanter Kontraste - welche Bauwerke erinnern an die Ära des Kommunismus?

In den Jahren zwischen dem Ende des zweiten Weltkriegs und der samtenen Revolution im Jahre 1989 entstanden anerkannte Bauwerke, und auch solche, die besser nicht hätten entstehen sollen. Zu den ersten gehört zum Beispiel der Fernsehturm auf dem Ještěd (Jeschken) oder das Restaurant Expo 58, zu den anderen Bauwerke mit keinem Charme, grau und einfallslos.

Plattenbauten und der „Pakul“

Am meisten sind Plattenbauten und weitläufige Plattensiedlungen sichtbar, welche die Stadtränder säumen. Sie erhalten eine Reihe an wenig schmeichelhaften Beinamen, manchmal Betondschungel oder stählerne Stadt. Und eine Stadt zu entdecken, wo nicht wenigstens ein Plattenbau gewachsen ist, gleicht einem Wunder. Leider sind diese Bauwerke ungewöhnlich dauerhaft und werden mit uns noch eine Reihe an Jahren sein.

Widersprüchlich wurde auch das Kongresszentrum aufgenommen, das als überdimensioniert bezeichnet wurde.  Das Gebäude der ehemaligen Föderalen Versammlung - das heutige Neue Gebäude des Nationalmuseums - am oberen Ende des Wenzelsplatzes in Prag, ein Werk des Architekten Karl Prager, wird als Narbe auf dem Gesicht des Zentrums von Prag angesehen. Gleichzeitig hat es jedoch seine Verfechter, weil es ein spitzenmäßiges Beispiel der Architektur seiner Zeit ist.

Eine spezifische Stellung hat das Hotel Crowne Plaza, ein Gebäude im stalinistischen Geist, inspiriert durch ähnliche Bauwerk in Moskau. In die Architektur von Prag passte es schon nicht zur Zeit seiner Entstehung und trotz aller Bemühungen gelingt es ihm auch nicht jetzt.

Bauwerke mit Fragezeichen und ohne sie

Zu den Bauwerken, die mit geringeren Vorbehalten (aber trotzdem mit Vorbehalten) angenommen werden, gehört zum Beispiel die Neue Szene des Nationaltheaters, das Kaufhaus Kotva am Platz der Republik (náměstí Republiky) in Prag sowie der Fernsehturm in Žižkov, mit 216 m das höchste Bauwerk in Prag, das die Besucher der Hauptstadt offensichtlich mit dem Restaurant und einer Terrasse mit einer fantastischen Aussicht versöhnt. Den Pragern blieb nichts, als sich an sie zu gewöhnen.

Zu den besten Bauten, welche die kommunistische Ära brachte, gehört fast der Fernsehturm auf dem Jeschken, mit dem prestigeträchtigen Perret-Preis ausgezeichnet, und das ehemalige Restaurant Expo 58 in Prag auf der Letná-Anhöhe, die an die Tradition der tschechischen Avantgarde anknüpfen.