Sprache

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Wie in Tschechien gesprochen wird, Grundvokabeln und 10 Sachen, die Sie über die tschechische Sprache noch nicht wussten.

Kleines Wörterbuch wichtiger Wörter und Redewendungen, die Ihnen in Tschechien von Nutzen sein können

Hallo = Ahoj  [aɦɔj]

Guten Tag = Dobrý den [dɔbriː dɛn]

Auf Wiedersehen = Na shledanou [na sɦlɛdanɔʊ̯]

Danke = Děkuji [Djɛkʊjɪ]

Nichts zu danken = Není za co [Nɛɲiː za tsɔ]

Ein Bier = Pivo [Pɪvɔ]

Noch eins  = Ještě jedno [Jɛʃcɛ jɛdnɔ]

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Fakten und Basisinformationen

Die Amtssprache der Tschechischen Republik ist Tschechisch. Das Tschechische wird von etwa 10,6 Millionen Menschen gesprochen. Es gehört zum westslawischen Zweig der indogermanischen Sprachfamilie und ist deshalb dem Polnischen, aber auch dem Russischen oder z.B. dem Kroatischen ähnlich. Am interessantesten ist jedoch die Ähnlichkeit mit der Slowakischen Sprache. Und wussten Sie, dass Tschechisch zum Beispiel auch der berühmte Schriftsteller Franz Kafka sprach? Oder dass Tschechisch zu den kompliziertesten Sprachen der Welt gehört?
Obwohl die allergrößte Mehrheit der Bevölkerung Tschechiens (96 %) Tschechisch spricht, hört man im Lande auch slowakische, russische, polnische, ukrainische sowie vietnamesische Laute. Das sind die Sprachen der zahlreichsten nationalen Minderheiten in Tschechien.

Touristen verständigen sich am häufigsten auf Englisch, sie kommen jedoch teilweise auch mit dem Deutschen oder Russischen zurecht.

Gehörlose verständigen sich am besten mit der italienischen oder österreichischen Zeichensprache, die der tschechischen am ähnlichsten sind.

10 Sachen, die Sie über die tschechische Sprache (vielleicht) noch nicht wussten

  1. Obwohl das Tschechische keine weit verbreitete Sprache ist, verwendet die ganze Welt das Wort Roboter,  das aus dem tschechischen Wort Robot hervorgegangen ist! Es kam zum ersten Mal im Roman R. U. R. des tschechischen Schriftstellers Karel Čapek vor, erfunden hat es jedoch dessen Bruder Josef Čapek.

  2. Das Tschechische gehört zu den kompliziertesten Sprachen der Welt. So wurde es jedenfalls zusammen mit z.B. der finnischen, russischen, bengalischen und thailändischen Sprache von Wissenschaftlern des Sprachinstituts des amerikanischen Verteidigungsministeriums eingestuft. 

  3. Der deutschsprachige Schriftsteller Franz Kafka sprach fließend Tschechisch, denn er lebte ja in Prag. Das Tschechische ist auch die Muttersprache des berühmten Schriftstellers Milan Kundera, der in Frankreich lebt. Von ihm stammt  z.B. der berühmte Roman Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins.

  4. Wissen Sie, was der laminale Vibrant ist? Das ist die Bezeichnung des Lautes „ř“. Dieser ist für das Tschechische sehr spezifisch, keine andere Sprache hat einen ähnlichen Laut. Für einen Ausländer ist die Aussprache von „ř“ sehr schwierig, ohne Training fast unmöglich. Falls Sie es jedoch trotzdem versuchen möchten, dann spitzen Sie den Mund, drücken Sie die Zähne zusammen, lehnen Sie die Zungenspitze an den oberen Gaumen und vibrieren Sie damit. Es sollte ein dem Wiehern eines Pferdes oder Starten eines Motorrads ähnlicher Laut ertönen. Ein annäherndes Ergebnis erzielt man aber praktisch in enger Kombination eines knappen r und dem Zischlaut, mit dem man das zweite g im Wort Garage ausspricht.

  5. Tschechisch wird fast ausschließlich auf dem Gebiet Tschechiens gesprochen. Auf kleine Sprachinseln der tschechischen Sprache kann man jedoch auch in Rumänien, der Ukraine, den USA, Kanada oder sogar in Australien stoßen.

  6. Die Tschechen können auch Wörter aussprechen, die keinen Vokal enthalten. Und sie verwenden sie sogar ziemlich häufig. Zum Beispiel „prst“ bedeutet „Finger“, „čtvrt“ bedeutet „Viertel“ und „krk“ ist der Hals.

  7. Zwischen dem Tschechischen und dem Slowakischen besteht ein einzigartiges Verhältnis, das von Wissenschaftlern als passive Zweisprachigkeit bezeichnet wird. Das bedeutet ganz einfach, dass die Tschechen ohne größere Mühe und ohne Studium das Slowakische verstehen und umgekehrt die Slowaken das Tschechische.

  8. Das Tschechische ist jedoch auch stark durch das Deutsche beeinflusst worden. Dies wirkt sich im Wortschatz sowie z.B. bei Ortsnamen aus. Die nahe an der deutschen Grenze liegenden Orte haben somit häufig neben den tschechischen auch deutsche Namen. Beispielsweise der Kurort Karlovy Vary ist auch als Karlsbad bekannt, Liberec wiederum als Reichenberg.

  9. Obwohl Tschechien ein relativ kleines Land ist, gibt es einige deutlich ausgeprägte Dialekte. Es kann also passieren, dass Sie z.B. in der Gegend um Olomouc (Olmütz) ganz verwirrten Tschechen begegnen, die nicht verstehen, was ihnen ihre Mitbürger sagen wollen.

  10. Ein typisches Merkmal des Tschechischen sind die diakritischen Zeichen: das Häkchen (tschechisch háček) und der kurze Schrägstrich (čárka) über den Buchstaben. Diese Zeichen beeinflussen die Aussprache und vereinfachen die Rechtschreibung. Sie wurden jedoch Im Tschechischen nicht immer verwendet, sondern erst nach einer Reform Ende des 14. und Anfang des 15. Jahrhunderts. Der Verfechter des Konzeptes der diakritischen Zeichen war der Reformator Jan Hus, der wegen seiner Kritik der katholischen Kirche in Konstanz verbrannt wurde. Sein Denkmal beherrscht die Fläche des Altstädter Rings (Staroměstské náměstí) in Prag.